Freitag, 11. März 2016

Mama sein - kein einfacher Job


Den folgenden Post möchte ich gerne der Blogparade von 
Daniela (http://keep-cool-mama.de/) widmen.
Sie fragte nach der Größten Herausforderung einer Mutter.
Ich denke dazu passen meine niedergeschriebenen Worte und Gedanken ganz gut.
Aber lest selbst =)


Mama sein?! Definitiv nicht einfach.

Als Mama bist du rund um die Uhr anfangs da für dein Baby, Zeit für dich musst du lange suchen.
Als Mama läufst du manchmal stundenlang mit dem Baby auf dem Arm durch die Wohnung.
Als Mama hast du Rückenschmerzen vom vielen Tragen.
Als Mama musst du Baby betüdeln und gleichzeitig den Haushalt schmeißen, denn wer möchte im Chaos leben?!
Als Mama bist du rund um die Uhr einsatzbereit.
Nachts bist du mit dem Kind Stunden wach, wenn es nicht schlafen kann - es seidenn du hast so einen traumhaften Ehemann, der das manchmal auch übernommen hat (Schatz ich liebe dich).
Wochenende?! Was ist denn das? - Ich bin 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Dienst.
Spontan weg gehen? Hmmmm nein - nicht ohne Babysitter.
Manchmal liegt die Wäsche tagelang in der Wachmaschine, weil man nicht dazu kommt sie auf zu hängen.
Im Schrank sind keine Teller mehr, das Geschirr stapelt sich in der Küche - totz Spülmaschine.

Aber ich werde mit dem kostbarsten Gut der Welt bezahlt - Das Lächeln meines Kindes, wenn es glücklich ist oder der Anblick, wenn es friedlich schläft...
Bevor ich Mama wurde sah ich, wie so viele vorher, überall immer nur das perfekte.
Ich dachte ich schaff das schon, ich werde das schon wuppen.
Klar schaffe ich das, es haben auch andere geschafft - Soooooo scchwer kann das nicht sein.
Man sieht überall lachende Kinder, hört von allen Seiten wie toll Mama sein ist.
Ich sah zwar auch andere Seiten des Mama seins, denn ich kannte schon Leute mit Kindern, aber in meinem engen Freundeskreis war ich die erste, die sich weitere Schritte in ein festes & erwachsenes Leben begab.
Früh begann ich nicht mehr so viel feiern zu gehen, saß eher gemütlich mit Freunden zu Hause und genoss den Abend - während die anderen feiern waren saß ich mit Freunden bei einem gemütlichen Sit In zu Hause.
Damals war das für die anderen "uncool" und so unternahm man dann mit den einen mehr und mit den anderen weniger.
  • Ich war die erste im engen Freundeskreis, die mit ihrem Freund zusammen zog
  • Ich war die erste, die sich verlobt hat
  • Ich war die erste, die dann geheiratet hat
  • Und schlussendlich war ich auch die erste, die schwanger geworden ist
Damit hatte ich nie viele Vergleiche und sah somit nur "fremde" Mamas mit ihren Babys.
Ich hatte zwar zu dem Zeitpunkt eine Freundin, die schon ein Kind hatte und auch ein zweites bekommen hatte, aber die Tochter war zu dem Zeitpunkt schon älter und da unser Kontakt für ein paar Monate still lag bekam ich beim zweiten Kind eine Zeit lang nicht viel mit.

Durch das Internet kannte ich sehr liebe Mamas, die auch mal nicht so schöne Seiten des Mama-Lebens preisgaben, aber das war irgendwie nicht so nah dran.
Schreiben kann man ja schließlich viel ;-)

Also beschloss ich letzendlich ins schöne Abenteuer Baby zu stürzen - ohne, dass ich genau wusste was mich erwarten würde.

Am 07.12.2014 um 08:30 Uhr hielt ich dann den lang ersehnten positiven Test in den Händen, auf dem dick und fett "schwanger 3+" stand - da gab´s kein Vertun.
Die Schwangerschaft verlief bis auf Sodbrennen und unendlicher Müdigkeit völlig problemlos und wunderschön.

Ich genoss die Schwangerschaft in vollen Zügen und konnte es kaum erwarten mein kleines Baby in den Armen zu halten.

Nachts vom 29.07.2015 auf den 30.07.2015 platzte dann die Fruchtblase.
Eine Mischung aus unendlicher Freude und Panik machte sich breit.
Ich sollte bald mein eigenes kleines Baby in den Armen halten - UNGLAUBLICH!!!
Ich hatte Angst, Angst vor der Geburt und der Zeit danach.
Aber als ich dann am 31.07.2015 um 02:41 Uhr nach einer langen, anstrengenden Geburt meinen kleinen Schatz in den Armen hielt empfand ich einfach nurnoch pures Glück <3

Ab da begann mein neues und bisher größtes Abenteuer in meinem Leben - Mama sein!

Ab da an hatte ich Angst, Angst irgendwas falsch zu machen.
Trotz der Hilfe der Hebammen & Schwestern fühlte ich mich einfach unsicher - Der neuen Herrausforderung nicht gewachsen.
Schon die ersten Nächte waren eine Kostprobe von dem, dass Mama sein nicht einfach sein wird.
Ich bekam wenig Schlaf am Stück, schlief eigentlich immer wenn das Baby schlief.
Dadurch, dass das Stillen aufgrund eines zu hohen Gelbsuchtwertes dem kleinen zu anstrengend war, musste ich alle 4 Stunden abpumpen, zusätzlich jedoch immer wieder versuchen ihn an zu legen.
Weil meine Milch noch nicht reichte musste ich zusätzlich auch zu füttern, damit er satt wurde.
Teilweise habe ich gegessen und gleichzeitig abgepumpt.
Ich war total kaputt...
Dazu kamen noch Bauchweh beim kleinen, weshalb er viel schrie und zwar so sehr, dass selbst eine Zimmernachbarin ausgezogen ist - freiwillig.
Auf Klo gehen oder Duschen?! Das Kind ablegen?! Nicht möglich.
Zum Glück kam mein Mann jeden Tag bei uns vorbei, was es etwas leichter machte, denn so musste ich nicht am besten 10 Arme haben.

Nach 5 Tagen Krankenhaus durften wir endlich nach Hause - Ich dachte zu Hause wird alles besser - Wie naiv ich doch war.
Die ersten 2 Wochen waren noch super.
Mein Mann hatte Urlaub und ich konnte so mein Wochenbett "genießen".
Er umsorgte mich und den kleinen Wurm und jeden Tag kam unsere Hebamme und sah nach uns.
Eigentlich eine Erleicherung, doch irgendwie war es für mich zusätzlichr Stress.

Als der Urlaub von meinem Mann vorbei war und er wieder eigentlich fast immer von 10-20 Uhr arbeiten war, begann dann für mich der richtige harte Alltag einer Mama.
Wobei ich sagen muss zeitweise ging es super- er schlief viel.
Haushalt konnte ich wenn es nach meinem Mann ginge liegen lassen, da er verstand, dass ich mich noch erholen muss.

Ab da an gingen die Tage und Wochen und sogar Monate wie im Flug vorbei...
Täglich den selben Trott, die ersten Wochen abpumpen, füttern, Windel wechseln usw . und das immer wieder von vorne.
Erleichterung war erst da, als er endlich richtig an der Brust getrunken hat und ich nicht mehr abpumpen musste, denn das war ein enormes Zeitersparnis.

Die ersten Monate hatte der kleine oft Bauchschmerzen, dann war nur im Fliegergriff durch die Wohnung laufen toll.
Schlafen war oftmals Mangelware, meistens schlief er auf Mama, weswegen die Wohnung aussah wie Sau - störte mich nicht, denn ich liebte es, wenn der kleine Wurm auf mir schlief und wie gerne ich ihn dann betrachtet habe - Hach, tolle Erinnerungen!

Oftmals lief ich rum wie ein Zombie - Zerzauste Haare, Jogginghose, Augenringe bis zum Kinn und ungeschminkt.
Hey, dass mein Mann mich trotzdem noch attraktiv fand war in Wunder.

Das Stillen klappte aber nie so gut wie bei den anderen Muttis, weshalb ich die erste Zeit sehr selten unter Leute gegangen bin, selten raus gegangen bin.
Denn außer Haus stillen?! In der heutigen Gesellschaft?! Hmmmmm irgendwie nicht so mein Fall.
Also waren die ersten Monate nur kurze Ausflüge drin oder zu Verwandten nach Hause, wo ich mich zurückziehen konnte zum Stillen.
Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich traute vor anderen Leuten zu stillen, die ich kannte, aber nie in der Öffentlichkeit - dazu fehlte mir leider das gewisse Selbstvertrauen.

Ich war so endlos müde die ganze Zeit, so ausgelaugt, antriebslos...
Sollte das meine Erfüllung sein?! Mama sein?!
In vielen Momenten war es für mich eher zerstöhrend oftmals.
Aber wem kannst du erzählen, dass Mama sein dich nicht zu 100% erfüllt?!
Ha finde da erstmal jemanden, der dir nicht Sätze an den Kopf wirft wie:
  • Du hast es dir doch ausgesucht!
  • So schlimm kann es ja nicht sein, wenn du dein Baby über alles liebst!
  • Wieso bist du dann  Mama geworden?
  • Klar ist Mama sein nicht nur einfach, da musst du durch!
 Das sind Sätze, die du in solchen Momenten einfach nicht hören willst. Klar sind das Sätze von meistens kinderlosen Freundinnen gewesen.
Ja, ich habe es mir ausgesucht, aber Gott sei Dank wusste ich vorher nicht genau, was mich erwartet.
Und klar liebe ich mein Baby über alles, es ist mein Leben, aber was hat das denn damit zu tun, dass es seeeeeeeeeeeeehr anstrengend ist? Nichts =/
Wieso ich Mama geworden bin?! Weil Kinder unser Leben bereichern, weil sie mit einem Lächeln die Welt bunter machen und und und.
Jaja ich muss da durch, aber darf Mama nicht mal jammern?!

Doch auch Mama darf mal jammern, muss sie sogar, denn man kann nicht ewig die perfekte Welt für die anderen spielen. Sonst geht man daran kaputt.
Hmmmmmm ok also auf viel Verständnis traf man nicht. Eher hatte man das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, wieso, weshalb und warum man Mama geworden ist, wenn es doch so schwer ist.
Auch unter den Mamas aus meinem Geburtsvorbereitungskurs sah irgendwie alles so perfekt aus.
Stillen klappte super, die Babys schienen ruhig zu sein.
Jaaaaaa das war der erste Eindruch, ABER den Mamas ging es teilweise genau wie mir, nur wusste ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Inzwischen weiß ich, dass diese genau die gleichen Probleme manchmal haben wie ich, denn inzwischen redet man dadrüber.

Anfangs versuchte man irgendwie noch perfekt da zu stehen, der Druck eine perfekte Mama zu sein.
Perfekte Mamas gibt es nicht, aber dazu werde ich noch einen Post veröffentlichen irgendwann.

Wirklich einfacher mit dem kleinen Baby wurde es erst, als ich Brei einführte.
Er liebte den Brei, den Löffel in den Mund nehmen und machte irgendwann beim Essen, wenn es denn schmeckte "mmmmmhhhhh".
Inzwischen bekommt er Mittags und Nachmittags Brei und seitdem ist er sehr viel zufriedener, lacht viel und spielt begeistert.

Aber dennoch haben wir im Moment (7 Monate alt) wieder eine sehr schöne Phase, wo Mama wieder am Nervenlimit ist.
Momentan habe ich eine kleine Jammertrine zu Hause... Sehr schreckhaft und immer nur Mama,Mama,Mama.
Auch das Schlafen gehen ist momentan die größte Katastrophe.
Weil er sich momentan so viel bewegen kann (er krabbelt schon und zieht sich am Bett hoch) ist still im Bett liegen bleiben und einschlafen ja total doooooooof.
In den letzten Tagen gibt es auch keinen Mittagsschlaf und es wird viel gemeckert und geweint.
Ins Bett bringen benötigt momentan 4 oder mehr Anläufe und er schläft auch sehr unruhig - dreht ich immer hin und her und brummt vor sich hin im Schlaf.
Naja aber hey, inzwischen weiß ich ja, dass auch bald wieder bessere Zeiten kommen, die wunderschön sind - also aufstehen, Krone richten und weitermachen.

2 Kommentare:

  1. Toller Beitrag, da steckt so viel Wahrheit drin! Reihe ihn doch ein in die Blogparade von keep cool mama: http://keep-cool-mama.de/muetter-und-ihre-groesste-herausforderung-blogparade/

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    1. Danke dir =) Deinen Tipp habe ich gleich angenommen und ihn eingereiht. Liebe Grüße

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